top of page

Der Wischeffekt


Blurry Trees

1/15 Sek. / f 4.0 / 80 mm / ISO 500

Hallo Ihr Lieben.

Heute möchte ich Euch gerne beschreiben, wie Ihr solche Bilder mit "Wischeffekt" machen könnt. Die Bilder erinnern eher an ein gemaltes Bild, aber in der Tat sind es Fotografien. Einige haben mich bereits auf diese Technik angesprochen und deswegen habe ich mir gedacht, es wär am besten wenn ich für Euch gleich einen Blog darüber schreibe.


Ich selber habe vor einigen Monaten das Internet deswegen durchforstet und bin erst nicht fündig geworden. Aber ich glaube weil ich nicht die richtigen Schlagwörter dafür hatte. Wie sollte man dem auch sagen: Verzogene Bäume, vertikal verzerrte Bäume, keine Ahnung. Es kam nichts wirklich Brauchbares aus dem World Wide Web :-).


Ein lieber Fotokollege hat mir dann aber das nötige Stichwort dazu geliefert (ein Dank an Dich Martin) und endlich konnte ich die richtigen Artikel finden, Gescheite gab's aber eigentlich nur auf English.


Zur Vorbereitung suchst Du Dir am besten einen Standort, welcher auch ohne den Effekt toll wirkt. V-förmig angerichtete Baumstämme sind auf jeden Fall immer attraktiv, aber es gibt viele Möglichkeiten. Bei all den Versuchen, welche ich schon gestartet habe, ist mir aufgefallen, dass es am einfachsten ist, wenn die Szenerie ruhig ausfällt. Störende Äste, überall haufenweise Gestrüpp, das bringt nur Unruhe ins Bild. Da der Wischeffekt bereits etwas unruhig wirken kann, sollte man nicht auch noch die Umgebung entsprechend hektisch wählen.


Und so funktioniert es:


Platziere Dich an die Position, die Du für diese Aufnahme ausgesucht hast. Die Kamera liegt in der Hand und ist nicht auf einem Stativ fixiert.


Stelle deine Kamera auf den Modus der Blendenautomatik um. Dieser Modus wird dann verwendet, wenn Du die Aufnahme über die Belichtungszeit steuern willst. Stelle die Belichtungszeit zwischen 1/8 bis 1/20 ein. Diese Belichtungszeit hat bei mir am besten gepasst. Die Belichtungszeit darf nicht zu schnell sein, aber auch nicht zu langsam. Ich habe mit diesem Range die besten Resultate erzielt. Die Wetter- bzw. Lichtbedingungen müssen natürlich so sein, dass das Bild genügend belichtet wird. Also nicht im stockdunkeln :-).


Und dann braucht es eigentlich nur noch körperlichen Einsatz von Dir. Nachdem Du auf den Auslöser gedrückt hast, bewegen sich deine Handgelenke blitzschnell nach oben. Ich helfe mit meinen Waden schon auch etwas nach. Eigentlich ist der ganze Körper angespannt, auch der Bauch und er Rücken, aber diese blitzschnelle Bewegung nach oben mache ich vor allem aus dem Handgelenk. Beide Handgelenke schnellen, nachdem ich auf den Auslöser gedrückt habe, nach oben. Und mit voller Kraft. Also nicht zu zaghaft, dann wird das nämlich nix. Es muss ein kräftiges und ruckartiges Raufstossen sein.


Und noch etwas zum Auslöser. Der Auslöser drücken und loslassen :-)


Und ja :-) es sieht total komisch aus. Ich würde behaupten, wenn Dir jemand aussenstehendes zuschaut, der könnte meinen du seist etwas deppert. Eventuell ruft der schon auch den Notarzt, aber wichtig ist, dass vorher das Bild im Kasten ist :-).


Also bitte nicht verzweifeln, es braucht unzählige Versuche, bis das Kippen aus der Hand, dieses ruckartige hochschnellen der Kamera geübt ist. Ich kann es nur beschreiben. Es ist vor allem ein Kippen nach oben aus dem Handgelenk. Ausprobieren musst Du es schon selbst. Ich empfehle diese Art von Fotografie vor allem in Wäldern, frühmorgens. Wenn noch keine Spaziergänger unterwegs sind. Weil wie oben erwähnt, es sieht etwas komisch aus. Aber wenn's einem schnuppe ist, kann man das auch tagsüber locker üben.


Und ein letzter Tipp für heute: Nicht nachdenken. Macht es einfach. Denn wenn Ihr einmal rausgefunden habt was zu tun ist, dann gibt es einfach tolle Bilder.


1/15 Sek. / f 4.0 / 80 mm / ISO 500


1/20 Sek. / f 7.1 / 82 mm / ISO 320

 

Recent Posts

Follow Us

  • Facebook Basic
  • Twitter Basic
  • Google+ Basic
bottom of page